Finanzierung: 1. Erziehungsdirektion des Kantons Bern und 2. Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
Kurzbeschrieb
Träger des Pilotprojekts amie waren die Gewerkschaft SMUV Region Bern und die Abteilung Pädagogische Psychologie des Instituts für Pädagogik und Schulpädagogik der Universität Bern. Die Projektleitung lag bei Walter Herzog und Marianne Schmid. Das Projekt richtete sich an Schulabgängerinnen, insbesondere Migrantinnen, mit spezifischen schulischen Defiziten. Im Rahmen einer einjährigen Vorlehre sollte ihnen der Zugang zu einer Lehrstelle im Bereich Automechanik, Metallbearbeitung, Informatik und Elektronik (AMIE) ermöglicht werden. Es zeigte sich allerdings, dass die Berufswünsche der Teilnehmerinnen breiter waren, weshalb die offizielle Projektbezeichnung schliesslich «Pilotprojekt amie – berufsvorbereitendes Ausbildungsjahr in technischen und technologischen Berufen für junge Migrantinnen und Schweizerinnen » lautete. Die Abteilung Pädagogische Psychologie war verantwortlich für die pädagogisch-didaktische Gestaltung, Begleitung und Evaluation des Projekts, das in zwei Durchgängen – 1999-2000 und 2000-2001 – mit einer Beteiligung von je rd. 15 jungen Frauen realisiert wurde. Dazu wurde ein Ausbildungskonzept entwickelt, das sich auf Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der Interkulturellen Pädagogik stützte. Zudem wurde für die im Projekt tätigen Lehrpersonen eine kontinuierliche Weiterbildung angeboten, die sie nach Bedarf in Anspruch nehmen konnten. Daten zur Evaluation wurden zu Beginn, während des Verlaufs und zum Abschluss der beiden Projektdurchgänge erhoben. Methodisch wurde mittels standardisierten Fragebogen, qualitativen Interviews, Unterrichtsbeobachtungen und Dokumentenanalysen gearbeitet. Ergebnisse der Eingangs- und der Verlaufserhebung wurden dem Projekt im Sinne einer formativen Evaluation zugeführt, was es erlaubte, das Ausbildungskonzept den Bedürfnissen der Teilnehmenden anzupassen. Nach dem zweiten Pilotdurchgang ging das Projekt als regulärer Ausbildungsgang an die Lehrwerkstätten Bern (heute: Technische Fachschule Bern – seit jeher auch «Lädere» genannt) über. Leider wurde es aufgrund einer Kürzung der finanziellen Beteiligung des Kantons 2006 aufgelöst.
Materialien
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Medien
Publikationen zum Projekt
Herzog, Walter (2000). Ansprache an der Abschlussfeier des ersten Durchganges des Projekts am 29. Juni 2000.
Herzog, Walter (2006). [Statement zu amie.] In: BVS amie (Hrsg.): Klug, stark, selbstbewusst. Migrantinnen auf dem Weg ins Berufsleben. Das Projekt amie 1998-2006 (S. 8). Bern: Lehrwerkstätten Bern.
Vetter, Peter (2004). Chancengleichheit im Bildungswesen. Theoretische Analyse anhand der Kriterien «Kulturelle Herkunft» und «Geschlecht» sowie Darstellung des Pilotprojekts AMIE (berufsvorbereitendes Ausbildungsjahr für Migrantinnen in technischen und technologischen Berufen). Inauguraldissertation der Philosophisch-historischen Fakultät. Bern: Universität Bern.
Vetter, Peter & Marcela Schwarz (2001). Rahmenlehrplan für das berufsvorbereitende Ausbildungsjahr AMIE. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik und Schulpädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Finanzierung: Eidgenössische Sportkommission (Vorstudie und Hauptstudie)
Kurzbeschrieb
In dem breit angelegten Projekt wurden rd. 2000 schweizerische und ausländische Jugendliche zu ihrer sportlichen Tätigkeit, Persönlichkeit, Werthaltungen, Suchtmittelkonsum, Körperwahrnehmung u.a. sowie zu ihrer gesellschaftlichen, sozialen, sprachlichen und emotionalen Integration befragt. Als Determinanten der Integration wurden der Bildungsstatus der Jugendlichen, ihre Beziehungen zu Peers und Freunden, die Mitgliedschaft in einem Sportverein und das Ausmass ihrer sportlichen Aktivität erfasst. Die Daten wurden mittels einer standardisierten Befragung klassenweise an Gymnasien und Berufsschulen der Kantone Bern, Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Zürich erhoben. Der Bildungsstatus (differenziert nach Gymnasium, Berufslehre und Anlehre) hat sich als gewichtiger struktureller Prädiktor der Integration sowohl bei ausländischen wie bei schweizerischen Jugendlichen erwiesen. Je höher der Bildungsstatus, desto besser ist nicht nur die soziale, sondern auch die sprachliche und die subjektive (emotionale) Integration. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass dem Sportengagement eine den Bildungsstatus tendenziell kompensierende Funktion zukommt, und zwar unabhängig von der Aufenthaltsdauer eines (ausländischen) Jugendlichen in der Schweiz.
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Materialien
Medien
Publikationen zum Projekt
Herzog, Walter (2006). Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen. In: Der Ausländerbeauftragte der Landesregierung (Hrsg.): Dokumentation der Fachtagung «Integration durch Sport». Schriftenreihe Dokumentationen, Bd. 3 (S. 33-41). Stuttgart: Justizministerium Baden-Württemberg.
Herzog, Walter & Elena Makarova (2007). Der Sportverein als Bildungsersatz? UniPress. Forschung und Wissenschaft an der Universität Bern, Nr. 132 (April), 23-24.
Herzog, Walter, Kurt Egger, Kurt, Markus P. Neuenschwander & André Abächerli (2003). Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen. Dokumentation der Erhebung. Forschungsbericht Nr. 24. Bern: Universität Bern, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Herzog, Walter, Kurt Egger, Markus P. Neuenschwander & Thomas Oegerli (1998). Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen. Bericht zuhanden der Eidgenössischen Sportkommission. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Herzog, Walter, Carmine Maiello, Markus P. Neuenschwander & Kurt Egger (1999). Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen. Zwischenbericht zuhanden der Eidgenössischen Sportkommission. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie & Institut für Sport und Sportwissenschaft.
Herzog, Walter, Kurt Egger, Elena Makarova, Markus P. Neuenschwander, & André Abächerli (2009). Sport als Medium der sozialen Integration bei schweizerischen und ausländischen Jugendlichen. Schlussbericht. Forschungsbericht Nr. 38. Bern: Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Makarova, Elena & Walter Herzog (2014). Sport as a Means of Immigrant Youth Integration: An Empirical Study of Sports, Intercultural Relations, and Immigrant Youth Integration in Switzerland. In: Sportwissenschaft, 44, S. 1-9.
Finanzierung: UNICEF, DEZA, Forum «Schule für eine Welt», Kulturstiftung Landis & Gyr, Schweizer Verband der Raiffeisenbanken
Kurzbeschrieb
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Forum «Schule für eine Welt» konzipiert. Beim Forum «Schule für eine Welt» handelt es sich um einen Zusammenschluss entwicklungspädagogisch engagierter und interessiert Organisationen (wie UNICEF, DEZA etc.). Ihr Ziel ist es, das Wissen über die Dritte Welt und über globale Zusammenhänge zu fördern, insbesondere bei Jugendlichen. Ziel des Projekts war eine Bestandsaufnahme des Wissens, der Einstellungen und der Handlungsbereitschaft von 13- bis 16jährigen Jugendlichen in Bezug auf Entwicklungsländer, die Globalisierung der Welt und das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten in der Schweiz. Im Vordergrund standen vier Themenfelder: (1) das Zusammenleben von Menschen mit verschiedener kultureller Herkunft in der Schweiz, (2) das Bild der Jugendlichen von der Schweiz (politisches System und wahrgenommene Probleme), (3) ihr Bild von den Entwicklungsländern und (4) ihre Wahrnehmung globaler Zusammenhänge. Die Untersuchung wurde in allen Landesteilen der Schweiz durchgeführt; die Daten sind repräsentativ für die Schweiz insgesamt als auch für die Regionen der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Befragt wurden rd. 5000 schweizerische und ausländische Schülerinnen und Schüler aus siebten bis neunten Klassen mittels eines standardisierten schriftlichen Fragebogens. Teilweise wurden Items aus einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 1985 verwendet, was entsprechende Vergleiche ermöglichte.
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Medien
Publikationen zum Projekt
Gasser, Bernard (1997). Schweiz – Entwicklungsländer: Die Sicht der Jugendlichen. Die Ergebnisse der Untersuchung in Arbeitsblättern für den Unterricht. In: Schweizer Lehrerinnen- und Lehrer-Zeitung, 142, Heft 11, S. 8-13.
Guldimann, Joana, Thomas Oegerli & Walter Herzog (1997). Was Jugendliche über die Schweiz und Entwicklungsländer denken. In: Schweizer Lehrerinnen- und Lehrer-Zeitung, 142, Heft 11, S. 4-5.
Herzog, Walter (1997). Fluchtmotive und Asylgründe aus der Sicht von 13- bis 16jährigen Jugendlichen. Referat an der Generalversammlung der Schweizerischen Flüchtlingshilfe vom 13. Juni 1997 in Bern.
Herzog, Walter (1998). Einstellungen von Jugendlichen zu Ausländerinnen und Ausländern. In: Tangram. Bulletin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, Nr. 4, S. 45-47.
Herzog, Walter, Joana Guldimann & Thomas Oegerli (1997). Das Weltbild von Jugendlichen. Eine gesamtschweizerische Erhebung bei 13- bis 16jährigen Jugendlichen zur Schweiz, zu den Entwicklungsländern und zu globalen Zusammenhängen. Schlussbericht. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Herzog, Walter, Joana Guldimann & Thomas Oegerli (1997). Die Schweiz, die Entwicklungsländer und globale Zusammenhänge aus der Sicht von Jugendlichen. Eine gesamtschweizerische Erhebung bei 13- bis 16jährigen Schülerinnen und Schülern. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Herzog, Walter, Joana Guldimann & Thomas Oegerli (1997). La Suisse, les pays en développement et l'interdépendance mondiale vus par les jeunes. Enquête représentative menée en Suisse auprès des élèves de 13 à 16 ans. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Herzog, Walter, Joana Guldimann & Thomas Oegerli (1997). La Svizzera, i paesi in via di sviluppo e problematiche globali visti dall'adolescente. Un'indagine nazionale tra le allieve e gli allievi dai 13 ai 16 anni. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Herzog, Walter, Joana Guldimann & Thomas Oegerli (1997). Die Schweiz, die Entwicklungsländer und globale Zusammenhänge aus der Sicht von Jugendlichen. In: Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik, 20 (4), S. 8-9.
Herzog, Walter & Thomas Oegerli (2001). Einstellungen und Handlungsbereitschaft Jugendlicher gegenüber Entwicklungsländern. Eine repräsentative Erhebung bei 13- bis 17jährigen Schülerinnen und Schülern. In: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 21, S. 243-264.
Herzog, Walter, Thomas Oegerli & Joana Guldimann (1997). Das Weltbild von Jugendlichen. Auswertung des Fragebogens für Lehrpersonen. Forschungsbericht Nr. 16. Bern: Universität Bern, Institut für Pädagogik, Abteilung Pädagogische Psychologie.
Moser-Léchot, Daniel V. (1997). Didaktische Konsequenzen zu den Ergebnissen des Berichtes «Was Jugendliche über die Schweiz und Entwicklungsländer denken». In: Schweizer Lehrerinnen- und Lehrer-Zeitung, 142, Heft 11, S. 6-7.